Der Novalgin-Wirkstoff Metamizol wirkt schmerzlindernd, indem er die Produktion von Gewebshormonen (Prostaglandinen) im Gehirn und Rückenmark stoppt, die für Schmerzen, Blutgerinnung und Entzündungen verantwortlich sind. Metamizol hat außerdem eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung, die vermutlich durch eine Hemmung der Reizübertragung auf die glatte Muskulatur (Magen-Darm-Trakt, Harnwege, Gebärmutter) verursacht wird.
Das Medikament wird nur bei starken Schmerzen eingesetzt, wie sie beispielsweise nach Operationen, Koliken (starke, krampfartige Schmerzen, z. B. bei Nierensteinen) oder bei Krebspatienten auftreten. Bei Fieber sollte Novalgin nur dann angewendet werden, wenn andere fiebersenkende Medikamente nicht ausreichend wirksam sind.
Die Anwendung erfolgt meist in Form von Tropfen oder Filmtabletten. Die angegebene Höchstdosis darf nicht überschritten werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Alter des Patienten und der Art des Präparats. Generell gilt für Novalgin Tabletten: Einzeldosis für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren: 500 bis 1.000 mg (entsprechend ein bis zwei Tabletten), maximale Tagesdosis: 4.000 mg Filmtabletten sollten nicht angewendet werden Kinder unter 15 Jahren. Andere Darreichungsformen sind verfügbar. Die Dosierung von Novalgin-Tropfen für Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahre beträgt 20 bis 40 Tropfen (entsprechend 500 bis 1.000 mg) und maximal 160 Tropfen pro Tag. Bei Kindern unter fünfzehn Jahren wird die Dosierung je nach Alter und Gewicht angepasst. Alternativ können Novalgin-Zäpfchen für Kinder (300 mg pro Zäpfchen) ab dem vierten Lebensjahr verabreicht werden. Novalgin ist auch als Injektionslösung erhältlich. Insbesondere in dieser Form kann Novalgin frühestens ab einem Alter von drei Monaten und ab einem Gewicht von fünf Kilogramm angewendet werden.
Bei bestimmungsgemäßer Einnahme des Schmerzmittels sind keine Beeinträchtigungen der Konzentrationsfähigkeit oder Reaktionszeit bekannt. Die Einnahme hoher Dosen zusammen mit Alkohol kann die Wahrnehmung beeinträchtigen. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei der Einnahme von Novalgin auf Alkohol zu verzichten.
Novalgin Filmtabletten können zu einem Abfall des Ciclosporin-Blutspiegels (Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems) führen. Die gleichzeitige Gabe von Metamizol-Natrium und Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen oder bestimmten rheumatischen Erkrankungen) kann insbesondere bei älteren Menschen zu einer möglichen Schädigung der Blutbildung durch Methotrexat führen. Deshalb sollte diese Kombination vermieden werden. Metamizol kann die Wirkung von Acetylsalicylsäure (ASS) auf die Blutplättchen verringern. Wenn Sie Acetylsalicylsäure in niedrigen Dosen zum Schutz des Herzens einnehmen, sollten Sie Novalgin Filmtabletten mit Vorsicht anwenden. Metamizol kann den Blutspiegel von Bupropion (zur Behandlung von Depressionen und Raucherentwöhnung) verringern. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung von Bupropion und Novalgin Filmtabletten Vorsicht geboten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Novalgin Filmtabletten und Chlorpromazin (Arzneimittel zur Behandlung geistiger und seelischer Erkrankungen) kann es zu einer starken Erniedrigung der Körpertemperatur (Hypothermie) kommen.
Die Dosierung hängt von der Intensität der Schmerzen bzw. des Fiebers und der allgemeinen Empfindlichkeit gegenüber Novalgin Filmtabletten ab. Bei Kindern ist bei Fieber eine Dosis von 10 mg Metamizol pro Kilogramm Körpergewicht im Allgemeinen ausreichend. 30 bis 60 Minuten nach der Anwendung ist mit einer deutlichen Wirkung zu rechnen. Bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren sollte die Einzeldosis 8 bis 16 mg Metamizol-Natrium 1 H2O pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren (> 53 kg) können 500 mg bis 1.000 mg pro Einzeldosis anwenden. Bei unzureichender Wirkung kann die jeweilige Einzeldosis abhängig von der maximalen Tagesdosis bis zu 4-mal täglich verabreicht werden. Bei Patienten mit vermindertem Allgemeinzustand und eingeschränkter Kreatinin-Clearance sollte die Dosis reduziert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselprodukte von Novalgin Filmtabletten verzögert sein kann. Da bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion die Ausscheidungsrate verringert ist, sollten mehrfache hohe Dosen vermieden werden. Bei nur kurzfristiger Anwendung ist keine Dosisreduktion notwendig. Zur Langzeitanwendung liegen keine Erfahrungen vor. Die Dosierung kann auf das Alter oder das Körpergewicht abgestimmt werden.